Zum 80. Todestag von Kaplan Gerhard Hirschfelder
Vor 80 Jahren, am 1. August 1942, ist nach unsäglichen physischen Qualen, völlig entkräftet und ausgehungert der Kaplan Gerhard Hirschfelder im Konzentrationslager Dachau gestorben.
Als Märtyrer ist der ehrwürdige Diener Gottes Gerhard Hirschfelder am 19. September 2010 im Paulus-Dom zu Münster durch Joachim Kardinal Meisner seliggesprochen worden.
Gerhard Hirschfelder war am 17. Februar 1907 in Glatz (Schlesien) geboren. Am 31. Januar 1932 wurde er in Breslau zum Priester geweiht. Seine Verhaftung erfolgte am 1. August 1941 in Habelschwerdt durch die Gestapo.
Ein kleiner Gedenkgottesdienst zum 80. Tagestag des Seligen Kaplan Gerhard Hirschfelder findet am 2. August 2022 ab 17 Uhr in der St.-Clemens-Kirche in Münster (Innenstadt, nahe Karstadt/Galeria) statt.
Die Jahrestage der schlesischen Märtyrer Gerhard Hirschfelder, Edith Stein und Dietrich Bonhoeffer werden bei der 75. Jahreswallfahrt der Grafschaft Glatzer zur Gnadenmutter von Telgte am 26. und 27. August 2022 gewürdigt. Das Wallfahrtsprogramm ist unter www.heimatwerk-grafschaft-glatz.de zu finden.
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Selig gesprochen am 19. September 2010
im St.-Paulus-Dom zu Münster
Ritus der Seligsprechung
Bischof Felix:
Der Bischof von Münster hat Papst Benedikt XVI. die demütige Bitte unterbreitet, den ehrwürdigen Diener Gottes Gerhard Hirschfelder in die Schar der Seligen aufnehmen zu wollen.
Kardinal Meisner:
Im Auftrag des Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI. verlese ich nun das Apostolische Schreiben, mit dem Seine Heiligkeit den Diener Gottes Gerhard Hirschfelder in die Liste der Seligen eingetragen hat.
Apostolisches Schreiben:
Wir nehmen die Bitte unseres Bruders Felix Genn, des Bischofs von Münster, sowie vieler anderer Brüder im Bischofsamt und einer großen Zahl von Gläubigen entgegen und gewähren nach Anhörung des Urteils der Kongregation für die Heiligsprechungen kraft Unserer Apostolischen
Autorität, dass der ehrwürdige Diener Gottes Gerhard Hirschfelder, Priester und Martyrer, von nun an als Seliger angerufen wird.
Er war ein Mann des Friedens und der Versöhnung, der Tag für Tag sein Leben zur Vollendung geführt hat indem er mit Eifer, Tugendhaftigkeit und Großherzigkeit in treuer Erfüllung des priesterlichen Dienstes junge Menschen zu Christus führte und dies mit dem Martyrium besiegelte. Sein Fest kann jedes Jahr an den vorgesehen Orten und gemäß den rechtlichen Bestimmungen jährlich am 2. August gefeiert werden.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Gegeben zu Rom bei Sankt Peter, am 14. September, am Fest Kreuzerhöhung, im Jahre des Herrn 2010, dem sechsten Unseres Pontifikats.
Benedictus PP. XVI
Bischof Felix:
Der Bischof von Münster dankt Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. von Herzen dafür, dass er heute den ehrwürdigen Diener Gottes Gerhard Hirschfelder seliggesprochen hat.
Was hat Kaplan Hirschfelder uns heute noch zu sagen?
„Seien wir alle, Frauen und Männer, die auf diesen Priester schauen, bereit, Leid und Schmerz und Freude und Dank, gute und schlechte Tage anzunehmen aus den Händen eines liebenden Gottes, wie er es annehmen konnte!“ (Bischof Dr. Joachim Reinelt in seiner Predigt beim Eröffnungsgottesdienst zum Seligsprechungsprozess)
Einzelworte
„Gott hat den Menschen viele Kräfte gegeben, die aber erst geweckt werden müssen.“ Zu den Paulusbriefen
„Den anderen selbstlos lieben, ohne dass er es weiß und danke sagen.“ Zu den Paulusbriefen
„Welcher christliche Ehegatte hat Gott schon einmal gedankt für die Berufung zur Ehe und gerade zu der (!) Ehe und dann gedankt für die Kinder?“ Pauli Priestertum, Vorbild der Ehegatten
„Gott braucht uns manchmal auf einem recht schwierigen Platz.“ Überlegungen zu Leid
„Herr, mach unseren Willen zum Kreuztragen ganz stark, damit wir wieder aufstehen, wenn wir einmal gefallen sind!“ Kreuzweg-Gebete, 3. Station
„So wird man als Christusträger stark zu den Anforderungen, die Gott und Menschen an uns stellen.“ Brief aus Dachau, 5.4.42 Dachau
Der Liturgische Gedenktag des Seligen Gerhard Hirschfelder ist der 2. August.
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